Silikone in Kosmetik

Silikone in Kosmetik sind kein Geheimnis. Hersteller benutzen immer öfter Silikone in ihren Kosmetikprodukten. Doch was genau macht diese und wie schädlich ist es für unseren Körper? Hier erfährst Du die Antworten. 

Glas mit einer Flüssigkeit und außen herum Rosen
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Die meisten Hautcremes, Shampoos und Haarspülungen, die in der Drogerie oder im Kosmetikgeschäft erhältlich sind, enthalten Silikone. Silikone in Kosmetika genießen allerdings keinen guten Ruf mehr. Viele Hersteller fügen diesen umstrittenen Inhaltsstoff ihren Produkten zu, da sich die silikonhaltigen Cremes beim Auftragen auf die Haut sehr angenehm anfühlen.

Das Hautbild wirkt unmittelbar nach der Anwendung feiner und ebenmäßiger, da das Silikon Fältchen und Unebenheiten ausgleicht. Trotzdem ist bei Silikonen Vorsicht angesagt!

Die Haut wirkt zwar glatt, aber der Zusatzstoff wird als gesundheitsgefährdend eingestuft und schadet darüber hinaus auch der Umwelt. Was kann man gegen den Masseneinsatz der Silikone in Kosmetika unternehmen? Und wie vermeiden gesundheitsbewusste Konsumenten sie?

Was genau sind Silikone?

Die meisten Menschen werden Silikon mit Badezimmerfugen oder IT-Produkten in Verbindung bringen, aber nicht unbedingt mit ihrer Hautpflege. In der Tat handelt es sich bei Silikonen um einen Kunststoff, welcher in einem Labor hergestellt wird. Chemisch gesehen gehören die Silikone zu der Gruppe der synthetischen Polymere.

Meistens wird für die Herstellung, ähnlich wie bei Paraffine in Kosmetika der Polymere Erdöl verwendet, da dies besonders günstig ist. Zu den Eigenschaften des Silikons gehört, dass es wasserabweisend ist. Daher wird es auch oftmals zum Abdichten oder Versiegeln verwendet. Auch in Lacken und Polituren sind oft Silikone enthalten, da sie Möbeln und Autos Glanz verleihen.

Leider sind sie auch in den meisten Cremes, Shampoos und Make-ups zu finden. Die synthetischen Stoffe sind in der Herstellung wesentlich günstiger als hochwertige Pflanzenöle, welche die gleiche Funktion erfüllen. Die ölige Alternative ist vielen Unternehmen schlichtweg zu teuer.

In den Körperpflegeprodukten sorgen Silikone für Weichheit, Glätte und Schimmer. Da die meisten Silikone sehr träge mit anderen Substanzen reagieren, lösen sie bei nur wenigen Menschen Allergien aus. Gemeinhin sind sie also gut verträglich.

Als Fremdstoffe können sie vom Körper aber kaum absorbiert werden. Dies bedeutet, die Wirkung der Silikone ist nur optisch. Die Haut wird von den Silikonen nicht verbessert.

schwarz weiß portrai fotografie einer frau

Pflanzliche Öle hingegen sind absolut bedenkenlos für die Umwelt. Darüber hinaus haben sie einen positiven und antioxidativen Effekt. Das Resultat ist eine schöne und gesunde Haut, die lange strahlend bleibt. Die natürlichen Bestandteile der Öle nähren und stärken die Haut.

Wo werden Silikone verwendet?

Zu den Pflegeprodukten, in denen häufig Silikone zu finden sind, gehören vor allem Shampoos, Haarspülungen und Hautcremes. Aber sie sind nicht nur in diesen Produkten enthalten.

Auch in Lippenstiften, Make-up, Sonnencremes und Waschmitteln werden sie verwende Auch die amerikanische IT-Industrie setzt auf den günstigen Kunststoff. Die meisten Menschen haben Silikon in ihrer Duschkabine oder an den Bodenleisten. Die geschmeidige Masse dichtet hervorragend ab.

Shampoo

Silikonflüssigkeiten kommen in sehr vielen herkömmlichen Shampoos zum Einsatz. Die Silikone machen die Haare weich und geschmeidig. Sie ummanteln die Haare und schließen so brüchige Stellen ein. Dadurch wirken die Haare nach der Anwendung glatter.

Spülung

Spülungen sind für glatte und geschmeidige Haare konzipiert worden. Genau diesen Effekt erzielen Silikone. Aus diesem Grund sind sie in Spülungen noch konzentrierter vorhanden als in Shampoos.

Dekorative Kosmetik

Auch die dekorative Kosmetik kommt nur selten ohne Silikone aus. Die meisten Make-ups, Lippenstifte und Mascaras enthalten den künstlichen Zusatzstoff. Vor allem aus den günstigen Drogeriemarken sind sie kaum wegzudenken.

Bodylotion

Bodylotions werden ebenfalls nicht verschont. Auf beinahe jeder Flasche ist der Zusatzstoff zu finden. Aus diesem Grund kann es sinnvoll sein, auf ein pflegendes Hautöl aus Pflanzen umzusteigen und auf gewöhnliche Bodylotions zu verzichten.

Anti-Aging-Cremes

Anti-Aging-Cremes versprechen ein verjüngtes Hautbild und einen Anti-Aging-Effekt. Wenn die Wirkung aber auf Silikonöl basiert, dann kann man sicher sein, dass sich das Hautbild in Wahrheit nicht verbessert. Die Gesundheit und Jugend der eigenen Haut wird nicht gefördert.

Wie wirken Silikone in Kosmetikprodukten?

Die Silikone erfüllen in Kosmetikprodukten unterschiedliche Funktionen. Welche genau wirst du im Folgenden lesen.

Die Wirkung im Shampoo

Da sich die Silikone mit Wasser nur schwer wieder von den Haaren entfernen lassen, lagern sie sich mit der Zeit immer stärker an dem Haar ab. Nach häufigen Anwendungen wirken die Haare dann schwer und fettig.

Zudem können die Silikone dann eine Barriere gegen andere Pflegestoffe bilden. Die gesunden Stoffe können dann nicht mehr in die Haare eindringen. Wenn man auf ein silikonfreies Produkt umsteigt, brauchen die Haare eine Umgewöhnungsphase. Oft sehen sie kurzfristig weniger gepflegt aus.

Aber es lohnt sich auf jeden Fall durchzuhalten. Nach einiger Zeit hat sich das Haar umgewöhnt und braucht keine Silikone mehr. In dieser Periode ist es sinnvoll, die Haare mit wertvollen Ölen zu pflegen. Avocadoöl oder ein Nussöl sind besonders empfehlenswert.

Frau mit schönen Augen blickt über einen Schaal

Die Wirkung in der Spülung

Die Silikone bilden einen glänzenden Film auf den Haaren. Dadurch werden brüchige Stellen aufgefüllt und die Haare wirken voller und geschmeidiger. Sie lassen sich auch deutlich besser kämmen.

Leider ist der Effekt auch ein rein optischer. Die Haare wirken zwar gesünder, aber an der eigentlichen Haarstruktur hat sich nichts verändert. Auch hier können pflanzliche Öle langfristig eine deutlich bessere Arbeit leisten.

Auch mit einem silikonfreien Öl können die Haare seidig glänzen. Ein weiterer Nachteil von Silikonen ist, dass die Haare deutlich schneller fettig aussehen. Auch beim Färben gibt es schnell Probleme. Das Silikon verhindert, dass die Haare die Farbe aufnehmen.

Menschen, die unter Schuppen leiden, sollten ohnehin auf silikonhaltige Spülungen verzichten, da sich die Silikone auch auf der Kopfhaut ablagern können. Dies kann die Schuppenbildung verstärken.

Die Wirkung in dekorativer Kosmetik

In den angesagten Long-Lasting-Lippenstiften sorgen die Silikone für den erwünschten langen Hafteffekt auf den Lippen. Das Silikonöl sorgt dafür, dass Frauen mit dem Lippenstift essen und trinken können, ohne dass der Lippenstift abfärbt.

In der Mascara sorgt der Stoff dafür, dass die Mascara auf den Wimpern nicht verschmiert. Der Foundation verleihen die Silikone eine höhere Deckkraft und verlängern die Tragedauer.

Die Wirkung in Bodylotions

In Bodylotions sorgen Silikone dafür, dass sich die Lotion gut verteilen lässt. Die wenigsten Frauen reiben gern lang auf der Haut herum, um die Creme zu verteilen. Zudem sorgen die Silikone auch für ein weiches Hautgefühl am ganzen Körper.

Die Wirkung in Anti-Aging-Cremes

Silikone und Silikonöle füllen die Falten in der Haut. Der flüssige Inhaltsstoff legt sich in die Fältchen und gleicht sie so optisch aus. Die Haut wirkt ebenmäßiger.

Der Silikonfilm erzeugt ein trügerisches Hautgefühl. Sie fühlt sich deutlich glatter ab. Der Effekt der Cremes hält nicht an. Wenn der Film entfernt wird, sind die Falten wieder da. 

Nur ein gutes Pflanzenöl kann nachhaltig die Struktur der Haut verbessern. Vitamin C hilft der Haut dabei, sich zu regenerieren. Anti-Aging-Cremes mit Silikonen sind daher nur eine kurzfristige Lösung.

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Sind Silikone in Kosmetika schädlich für den Körper?

Zyklische Silikonverbindungen dürfen seit dem 31. Januar 2020 nicht mehr in Kosmetika verwendet werden. Früher waren sie aber oft in Produkten zu finden. Zyklische Silikonverbindungen sind eindeutig ungesund. Trotz des Verbotes sind noch geringe Mengen in einigen Produkten erlaubt.

Studien haben bei D4 (Octamethylcyclotetrasiloxan) mehrfach nachgewiesen, dass es die Fortpflanzungsfähigkeit beeinträchtigen werden kann. Zudem sind sie auch für die Gewässer schädlich, da sie Wasserbewohner abtöten können. Beim Bundesumweltamt steht auch D5 (Decamethylcyclopentasiloxan) immer wieder auf dem Prüfstand.

Andere Silikonverbindungen gelten als eher unbedenklich für die Gesundheit. Silikon ist also nicht immer automatisch gesundheitsschädlich.

Silikone in Kosmetikprodukten erkennen

Es ist gut, dass auf jedem Kosmetikprodukt steht, was darin enthalten ist. Trotzdem sind viele Listen sehr unverständlich. Nur wenn man den INCI-Code verstanden hat, kann man wirklich sehen, was in dem Produkt wirklich enthalten ist.

Um Silikone in Kosmetikprodukten vermeiden zu können, muss man die Inhaltsstoffe erst einmal auf der Packung ausfindig machen können. Kaum ein Silikon wird eindeutig als Silikon aufgeführt.

In diesem Artikel verraten wir dir, wie du Naturkosmetik besser erkennst

Wie findet man Silikone in der INCI-Liste?

Auf der INCI-Liste steht also, ob Silikone in Kosmetik enthalten sind. Leider sind sie aber wie bereits erwähnt nicht als Silikone deklariert. Silikone in Kosmetikprodukten erkennt man anhand der Endungen „-cone“ oder „-xane“. Wenn ein Inhaltsstoff diese Endung hat, kann man davon ausgehen, dass es sich um ein Silikon handelt.

Natürlich gibt es beinahe unzählige Kombinationen mit anderen Substanzen. Eine Liste aller Silikone wäre daher wirklich lang. Zu den bekanntesten Silikonen in Kosmetikprodukten zählen: Dimethicone, Methicone, Polysiloxane und Cyclomethicone.

Wenn der Inhaltsstoff weit oben aufgelistet wird, bedeutet dies, dass die Konzentration in dem Produkt recht hoch ist. Viele wirklich silikonfreie Produkte machen durch einen Hinweis extra darauf aufmerksam, dass das Produkt silikonfrei ist. Daher gilt es, die Augen nach diesem Hinweis aufzuhalten. Dies erspart viel Zeit und Mühe.

Welche Kosmetik verzichtet wirklich auf Silikone in Produkten?

Eigentlich verzichtet nur Naturkosmetik auf Silikone und andere künstliche Öle. Für die Hersteller der Naturkosmetik sind sie sogar verboten. Zu den künstlichen Ölen zählen auch Mineralöle. Auch diese dürfen nicht eingesetzt werden. In der Naturkosmetik dürfen ausschließlich natürliche Öle verwendet werden.

Zu den bekanntesten Herstellern von silikonfreien Kosmetikprodukten gehören unter anderem:

Diese lange Liste zeigt, dass es also durchaus silikonfreie Kosmetik gibt. Die Konsumentinnen müssen nur die Augen aufhalten. Andere gute Silikon Alternativen sind pflanzliche Öle.

In der Naturkosmetik wird anstatt den Silikonen oft ein Öl mit dem Namen Squalan verwendet. Squalan ist ein natürlicher Bestandteil der Hornhaut. Das Öl sorgt auch für ein seidiges Gefühl, auch wenn die Idee von einem Hornhautöl sicherlich nicht jedermanns Vorstellungen entspricht.

Aus diesem Grund ist Neutralöl eine bessere Alternative. Dieses Öl bildet eine gute Basis für eine Hautcreme. Es ist zudem gut verträglich und zieht schnell in die Haut ein. Darüber hinaus hilft das Neutralöl anderen Wirkstoffen dabei, in die Epidermis einzudringen.

Sind Silikone schädlich für die Umwelt?

Ein sehr großes Problem stellt die Umweltbelastung dar, die durch Silikone entsteht. Der künstliche Stoff baut sich nur sehr langsam ab. Plastik in Kosmetika braucht extrem viel Zeit, bis es von der Umwelt abgebaut werden kann. 

Durch die Cremes, Shampoos und Spülungen werden Jahr für Jahr Tonnen an Silikonen ins Wasser gespült. Das belastete Abwasser schadet nicht nur den Pflanzen, sondern auch den Tieren und natürlich auch den Menschen.

Eine Umweltbelastung durch bestimmte Silikone ist also erwiesen. Einige Studien des Umweltbundesamtes sind noch aber noch nicht vollständig. Daher ist es schwer zu sagen, wie groß die Gefährdung von Silikonen auf die Umwelt und die Gesundheit wirklich ist.

Bei zertifizierter Naturkosmetik gehen die Konsumentinnen aber auf Nummer sicher. Naturkosmetik enthält garantiert keine problematischen Inhaltsstoffe.

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Fazit: Silikone in Kosmetik und deren Auswirkungen

Eine gutes Pflegeprodukt sollte die Gesundheit der Haut und der Haare fördern. Diese Voraussetzung können Cremes und Shampoos, die Silikone enthalten, aber nicht erfüllen. Der Effekt von silikonhaltigen Produkten ist rein oberflächlich.

Das Silikon kann weder die Hauterneuerung noch die Reparatur der Haut oder der Haare beeinflussen. Menschen, die ihrem Körper also wirklich helfen möchten, sollten daher auf Silikone weitgehend verzichten und auf pflanzliche Öle und Naturkosmetik umsteigen.

Dies ist auch gar nicht so schwer umzusetzen. Die Naturkosmetik liegt momentan voll im Trend und immer mehr Marken bieten rein pflanzliche Produkte an. Mittlerweile ist gute Naturkosmetik auch in Drogerien vorhanden.

Auch silikonfreie Shampoos sind inzwischen leicht erhältlich. Ein gutes Produkt verzichtet auf alle Inhaltsstoffe, die keinen positiven Effekt auf den Körper oder die Umwelt haben.

Samira Dalnodar

Samira Dalnodar

Samira Dalnodar ist Gründerin und Inhaberin vom Seelenwellness Kosmetikstudio in München. Als diplomierte ganzheitliche Kosmetikerin ist es ihr Ziel, Menschen dabei zu unterstützen, das Erscheinungsbild ihrer Haut zu optimieren und dieses auf natürliche Art und Weise zu pflegen, straff, prall und gesund aussehen zu lassen. Dabei nimmt sie kein Blatt vor dem Mund und geht jedem Thema auf den Grund.

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